Sabine Kauffmann

Schon vor mehr als 40 Jahren - 1980 - gründete Sabine gemeinsam mit anderen den ersten Verlag für Naturkost. Die Idee: Naturkost alltäglich zu machen; damals ein eher utopisches Vorhaben. Doch heute - 40 Jahre später - ist Bio und Naturkost zwar noch lange nicht alltäglich, doch voll in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Der bio verlag hat mit seinen Publikationen gewiss einen nicht unerheblichen Beitrag zur Verbreitung der Idee geleistet. Sein bekanntestes Produkt: Das Bio-Magazin "Schrot & Korn" gehört zu den am weitesten verbreiteten deutschen Zeitschriften und ist die auflagenstärkste Zeitschrift im Biobereich. Mit ca. 680.000 verteilten Exemplaren pro Monat, mit durchschnittlich zwei Lesern pro Exemplar und einer hohen Glaubwürdigkeit ist ist die Kundenzeitschrift seit 1985 wichtiger Bestandteil des Naturkosthandels.

Heute hat der bio verlag mehr als 70 Mitarbeitende.

Ökologie und Nachhaltigkeit
Ob nachhaltiger Konsum, die Liebe zur Umwelt oder soziales Engagement – das, worüber sie schreiben, leben sie auch. Das fängt mit dem Verlagshaus an, das nach umweltbewussten Maßstäben konzipiert wurde, und zeigt sich natürlich auch im Produktportfolio.

Gedruckt wird seit der ersten Stunde auf Recycling-Papier. Die Produktion sind seit 2009 klimafreundlich - sogar zertifiziert. Konkret heißt das: Die Klima-Aktivitäten des bio verlags werden jährlich nach den Richtlinien von „Stop Climate Change“ beurteilt. Treibhausgase werden reduziert, wo immer es möglich ist. Unvermeidliche Emissionen werden mit Zertifikaten im „Gold-Standard“ ausgeglichen. Seit 2018 ist der bio verlag nach erfolgreicher Umweltprüfung durch einen unabhängigen, staatlich geprüften Umweltgutachter EMAS zertifiziert. Da eine der wenigen echten CO2-Minderer neue Wälder sind, fördert der bio verlag über Bauminvest in Costa Rica die Aufforstung von Öko-Nutzwäldern. Außerdem versucht das Team auch selbst konkret etwas zur Verringerung der CO2-Emissionen beizutragen. Im Projekt Mobil.Pro.Fit. sind gleich ein ganzes Bündel an Maßnahmen initiiert worden, die dazu beitragen, dass die Mitarbeitenden ihre Arbeitswege sowie ihre beruflichen Fahrten klimaschonender zurücklegen. Auf dem rund 3.000 Quadratmeter großen Grundstück um das Verlagsgebäude haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Maßnahmen zur Förderung der ökologischen Vielfalt ergriffen. Mit der Auszeichnung „Blühender Betrieb“ würdigte das bayerische Staatsministerium das Engagement des Verlages für mehr Artenvielfalt.

Mitarbeiterbeteiligung
Mitarbeiterbeteiligung ist wesentlicher Bestandteil der Unternehmensidentität und ist in unterschiedlichen Ausprägungen seit Beginn fester Bestandteil des Verlags. Transparenz, Teilhabe und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, sind Basis für das umfassende und außergewöhnliche Beteiligungsmodell. Das bio verlags-Team will die sozio-ökonomischen Ziele als Unternehmen verfolgen und sieht Erfolg als wichtigen Gradmesser. Dabei ist die Erfolgsverteilung aber der Schlüssel: Denn er steht nicht den Gründer*innen sondern in fairer Verteilung dem Unternehmen selbst, den Mitarbeitenden und den Kapitalgebern zu.

Beim bio verlag sind sie überzeugt, dass dies nur möglich ist, wenn die Mitarbeitenden an den Entscheidungen, am Erfolg und am Kapital des Unternehmens beteiligt sind. Dafür haben sie im Unternehmen Transparenz für alle geschaffen und 2011 ein Modell für die Beteiligung an Entscheidungen, Kapital und Erfolg entwickelt. Seit 2012 ist der bio verlag in Mitarbeiterhand. Aufgrund der juristischen Rahmenbedingungen wurden die Anteile an zwei Stiftungen übergeben, die Mitarbeiter bestimmen das Kuratorium.   

Wir freuen uns, von Sabine Kaufmann im Zoom-Talk im Mail 2023 zu erfahren, wie Verantwortungseigentum und Mitabeiterbeteiligung beim bio verlag gelebt wird und was sie auf dem Weg gelernt haben.