Unternehmer*innen für eine Wirtschaft von morgen
Unternehmerische Verantwortung, Demokratie & Gerechtigkeit
Forum: Unternehmer*innen übernehmen Verantwortung für eine stabile & gerechte Gesellschaft
Als Unternehmer*innen spüren wir, gesellschaftliche Spaltung kann Teamspirit und Leistungsfähigkeit unserer Betriebe gefährden. Als Corporate Citizen wissen wir, politische und unternehmerische Verantwortung lassen sich nicht trennen.
Handeln wir auch immer danach?
Viel zu oft unterschätzen wir unsere Vorbildwirkung als Arbeitgeber*innen:
Unserer Verantwortung für ein vertrauensvolles und konstruktives Miteinander in Führungspositionen sind wir uns häufig bewusst, entscheidet doch unsere betriebswirtschaftliche Strategie und unsere Haltung als Unternehmer*innen maßgeblich darüber, ob unser Team erfolgreich ist oder nicht. Aber welche volkwirtschaftliche oder besser gesamtgesellschaftliche Dimension liegt unserer unternehmerischen und gesellschaftlichen Verantwortung eigentlich darüber hinaus zugrunde? Dieser gerecht zu werden, ist alles andere als einfach.
Vor diesem Hintergrund beleuchtet unser Forum diese Fragen:
Wo müssen wir als Inhaber*innen und wirtschaftlich Tätige Verantwortung für Gesellschaft übernehmen?
Welche Möglichkeiten haben wir als Unternehmer*innen, mit gesellschaftlichen und politischen Spannungen im Betriebsalltag umzugehen?
Wie können wir in unseren geschäftlichen Rollen - als Unternehmer*in, Leiter*in oder Prokurist*in - unseren Beitrag zu einem respektvollen Umgang leisten?
Wie können wir das Miteinander im Team fördern? Wie können wir menschlich bleiben?
Wo sollten wir Kante zeigen? Wo uns mehr raushalten?
Im Forum "Verantwortung, Demokratie & Gerechtigkeit" berichten Unternehmer*innen davon, welche Erfahrungen sie in ihren Teams mit ihrer Positionierung zu gesellschaftlich-demokratischen Themen gemacht haben. Anschließend erforschen wir gemeinsam, wie wir unsere Erfahrungen im Sinne einer demokratischen und gerechten Zukunft für unsere Unternehmen und unsere Gesellschaft nutzen können.
Christoph Golbeck studierte Politikwissenschaft und entschloss sich dann, in das Autohaus seines Vaters in zweiter Generation einzusteigen und ist seit dem dabei dieses in ein Mobilitätshaus, das seinen Beitrag zur Verkehrswende beiträgt, zu transformieren. Entsetzt von den Correctiv-Enthüllungen und beeindruckt von den Demonstrationen Anfang dieses Jahres initiierte er gemeinsam mit dem Verein Unternehmen Verantwortung Gesellschaft, den er vor Jahren mit gegründet hatte, ein Online-Format unter der Überschrift: "Haltung gezeigt. Und jetzt?". Inzwischen gab es die dritte Fortsetzung mit dem Titel: "Haltung zeigen. Aktion für eine offene Gesellschaft".
In seinem Unternehmen mit 2 Autowerkstätten geht er mit seinen Mitarbeitenden ins Gespräch über Demokratie und Vielfalt und ist sich dabei sehr bewusst, dass der eine oder andere politisch Meinungen vertritt, die eher konträr zu Christophs Haltung sind. Darunter sind Kollegen, deren fachliche Arbeit er sehr schätzt und die einen wesentlichen Beitrag zum Ergebnis des Unternehmens leisten.
Im Forum berichtet er über seine Haltung und seine Erfahrungen mit diesen Gesprächen.
Carsten Fest ist ebenfalls Unternehmer in zweiter Generation und stellt sich ganz ähnlich wie Christoph der Herausforderung ein Unternehmen zu führen, dessen Geschäftsmodell - Verabeitung von PVC-Folien - angesichts der ökologischen Herausforderungen unserer Zeit hinterfragt werden muss. Gemeinsam mit seinem Team von mehr als 50 Kolleg*innen findet er neue Wege und erfindet das Unternehmen neu. Dabei setzt er seit seinem Eintritt in die Firma auf eine offene und sehr familiäre Firmenkultur und einen hohen Grad an Mitbeitendenbeteiligung.
Nach der Europawahl ging er in die Offensive und forderte seine Kolleginnen und Kollegen durch ein sehr klares und provokantes Statement für Demokratie und Vielfalt in unserer Gesellschaft heraus. Was danach geschah und welche Diskussionen sie seitdem geführt haben bringt er ins Forum mit ein.
Eva Frank beschäftigt sich intensiv mit Deep Democracy. Sie ist überzeugt: Uns aufrichtig dafür zu interessieren, was den oder die andere bewegt, Entwicklungen so anders zu bewerten, kann unsere Verbindung stärken, ohne dass wir sofort einer Meinung sein müssen und öffnet den Raum, auch andere Ansichten zu tolerieren und Polarisierungen abzubauen.
Gemeinsam erforschen wir dieses Feld mit kleine praktischen Interventionen im zweiten Teil unseres Demokratie-Forums und nehmen Anregungen auf, wie es uns gelingt mit Freund*innen, Kolleg*innen, Geschäftspartner*innen und Nachbar*innen im Gespräch zu bleiben und dabei das uns Verbindende zu stärken, auch wenn es Themenfelder gibt, wo unsere Ansichten weit auseinander liegen.