Zukunft passiert jetzt – Worauf es jetzt ankommt

Gedanken zu dem, was gerade passiert und jetzt dran ist

Zukunft passiert jetzt – Worauf es jetzt ankommt

Was für ein krasser Ritt in den letzten Wochen!

Bisher haben wir aus Vernunftsgründen und kognitiver Einsicht darüber gesprochen, dass eine Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft notwendig ist. Doch die sich überschlagenden Entwicklungen der letzten Wochen zeigen deutlich: Wir sind mittendrin. Und es ist kein Spaziergang, über den wir uns alle einig sind und der gesittet auf gut ausgebauten und bekannten Wegen stattfindet. Gerade scheint sich alles zu überschlagen und vieles eher rückwärts zu gehen.

Transformation ist kein linearer Prozess

Bei tieferer Überlegung hätten wir das wissen können.
Viele, die sich seit Jahren für Ökologie, Klima- und soziale Gerechtigkeit einsetzen, sind sich schon lange bewusst, dass der bevorstehende Wandel tiefgehend und radikal sein wird und sein muss. Sie hatten vermutlich die Hoffnung, dass sich am Ende doch sachliche, wissenschaftlich fundierte Argumente und die Einsicht in die Notwendigkeit durchsetzen und wir vorausschauend handeln würden. Ich persönlich glaube auch, dass das am Ende so sein wird. Doch zuvor erleben wir eine Phase, in der alle Widersprüche und Paradoxien noch einmal ihren großen Auftritt haben.

Man könnte geneigt sein, resigniert aufzugeben. Doch ich glaube, dass in den Wahlergebnissen in Deutschland nach wie vor eine echte Chance liegt. Vor allem aber drängen die aktuellen Zuspitzungen darauf, dass sich Regierungen und Gesellschaften bewegen müssen. Und wenn Dinge in Bewegung kommen, können wir uns darin ebenfalls bewegen und noch einmal ganz anders Einfluss nehmen.

Das ist nicht einfach. Doch gerade in Zeiten des Umbruchs ergeben sich so viele neue, vorher nicht absehbare Möglichkeiten und Wendungen. Das habe ich in der Wendezeit der DDR erlebt, als sich in kurzer Zeit ein fundamentaler Wandel vollzog. Ich erinnere mich an die Zeit der vielen Ausreisenden über Ungarn, die Bilder von den Montagsdemonstrationen und aus der Prager Botschaft. Die Ratlosigkeit angesichts dessen und die plötzlich so schnelle Ablösung des Politbüros und der DDR-Regierung. An das Gefühl, dass plötzlich alles möglich schien, aber auch an die Unsicherheit, die diese Zeit mit sich brachte. Veränderungen geschahen in einem atemberaubenden Tempo. Eine kurze Phase in der politischer Wandel auf offener Bühne stattfand – eine Mischung aus Hoffnung, Chaos und der Notwendigkeit, sich neu zu orientieren.

Auch jetzt deutet sich an, dass sich vieles in sehr kurzer Zeit verändert.
Wenn wir das Spiel nicht schon als gelaufen betrachten, sondern uns gerade jetzt einmischen, können wir viel bewegen.

Was bisher gefehlt hat – Zuhören und Dialog

Was bisher total gefehlt hat – besonders in Ostdeutschland – ist, dass den Menschen wirklich zugehört wird. Dass Ängste und Bedenken ernst genommen werden und Lösungen gesucht werden, die diese berücksichtigen. Ebenso hat gefehlt, dass Lösungen nachvollziehbar erläutert und begründet werden.

Zudem fehlte fast völlig, dass die öffentlich-rechtlichen Medien und der professionelle Journalismus ihrem Auftrag als sogenannte "Vierte Gewalt" gerecht werden. Ein unabhängiger, kritischer Journalismus, der nicht nur Meinungen verstärkt, sondern echte Diskurse fördert, ist essenziell für eine funktionierende Demokratie.

Worauf es jetzt ankommt

1. Einander zuhören – mit dem Willen, einander zu verstehen

Ich bin der festen Überzeugung: Wenn es gelingt, viele Räume zu schaffen, in denen wir einander zuhören, versuchen einander zu verstehen und uns wohlwollend begegnen, stellen wir fest, dass wir an vielen Punkten gar nicht so weit auseinander liegen. So können wir Brücken bauen und die Polarisierungen der letzten Jahre überwinden.

Hier sehe ich Unternehmen in einer wichtigen Rolle. In Unternehmen treffen wir uns unabhängig von politischen und kulturellen Bubbles, arbeiten miteinander für ein gemeinsames Ergebnis. Wenn wir in den Unternehmen eine offene, respektvolle und wertschätzende Kultur pflegen und unsere Gespräche dort auch auf gesellschaftliche Themen ausdehnen, können Unternehmen Orte sein, durch die wir als Gesellschaft wieder dialogfähig werden.

2. Die Krisen unserer Zeit als Ausgangspunkte für neue positive Entwicklungen sehen

Ja, der Satz, dass jede Krise auch eine Chance birgt, klingt abgedroschen. Und doch steckt darin eine Wahrheit, die wir nicht ignorieren sollten.
Klimawandel, Ressourcenknappheit, Biodiversitätsverlust, Migration, Fachkräftemangel – diese Herausforderungen gehen nicht weg, wenn wir die Augen davor verschließen. Das haben wir lange genug probiert.

Wenn wir uns diesen Herausforderungen jedoch aktiv zuwenden, stecken in all diesen Entwicklungen – neben der zerstörerischen Wirkung – auch ungeahnte Möglichkeiten: für die Gesellschaft, für die Wirtschaft, für jede und jeden Einzelnen.

  • Was, wenn wir unsere bisherigen Geschäftsmodelle hinterfragen und nach Wegen der Transformation suchen?
  • Was, wenn wir nicht aus Angst vor Verzicht handeln, sondern erkennen, dass bewusster Verzicht oft zu echtem Gewinn führt?
  • Was, wenn wir den Ressourcenverbrauch reduzieren und stattdessen auf Kreislaufwirtschaft und Regeneration setzen?

Hier sehe ich Unternehmen als Vorreiter. Sie sollten es nicht nur tun, sie können es auch.
Sie haben die Möglichkeit, mit innovativen Produkten, nachhaltigen Lieferketten und fairen Arbeitsbedingungen neue Standards zu setzen. Unternehmen wie Patagonia oder VAUDE zeigen, dass wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung Hand in Hand gehen können. Viele Unternehmen aus der SINN|MACHT|GEWINN-Community sind ebenfalls auf dem Weg.


Jetzt ist die Zeit, diesen Wandel aktiv zu gestalten.
Unternehmen verfügen über das Know-how und die Ressourcen, um neue Wege auszuprobieren, Innovationen voranzutreiben und Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen.

3. Demokratie und Gesellschaft aktiv gestalten

Es geht nicht nur um Wirtschaft und Umwelt, sondern auch um das Miteinander in unserer Gesellschaft. Wir stehen an einem Wendepunkt, an dem es mehr denn je darauf ankommt, dass wir uns als aktive Gestalterinnen und Gestalter unserer Demokratie verstehen. Das bedeutet:

  • Sich einmischen, statt sich zurückzuziehen.
  • Für Werte und Zusammenhalt eintreten, statt sich spalten zu lassen.
  • Neue Formen des Miteinanders entwickeln, statt alte Gräben zu vertiefen.

Eine wesentliche Voraussetzung dafür: Einander zuhören und bereit sein, Verständnis für die Position von anderen aufzubringen - auch wenn man sie nicht teilt. Nach den verbindenen Bedürfnissen und Interessen suchen und auf dieser Basis miteinander agieren.

Fazit: Jetzt ist die Zeit sich einzumischen und zu handeln

Wir haben die Wahl: Entweder erleben wir den Wandel als etwas, das über uns hinwegrollt, oder wir gestalten ihn aktiv mit. Jetzt ist nicht die Zeit für Resignation. Jetzt ist die Zeit für Mut, für neue Ideen und für gemeinsames Handeln.

Genau darum geht es beim nächsten SINN|MACHT|GEWINN-Kongress und in unserer Community: Wir bringen Menschen zusammen, die bereit sind, Unternehmen und Gesellschaft nachhaltig zu transformieren.

Sei dabei – vernetze dich mit Gleichgesinnten, finde Inspiration und werde Teil der Bewegung. Melde dich jetzt zum Kongress an oder werde Community-Mitglied! Jede und jeder Einzelne kann etwas beitragen – sei es durch Engagement, kreative Lösungsansätze oder einfach den Dialog mit anderen. Lassen wir uns nicht von Unsicherheiten lähmen, sondern nutzen wir diese Phase als Chance, aktiv die Zukunft zu gestalten!


*Bild im Header mit Hilfe von KI gestaltet

Informationen

Veröffentlicht am 04. März 2025

Relevante Menschen

Relevante Themen

Kongress Anmeldung