Unternehmer*innen für eine enkeltaugliche Wirtschaft von morgen
LiF-Geschichten: Von der Freude am Teilen
Teil 1: Mobilität

Sharing is Caring – und bei uns ist das keine Floskel!
In unserem Generationenwohnprojekt LiF – Leben im Fläming ist Teilen gelebter Alltag. Es steht in unserem Leitbild und noch viel wichtiger: Es ist uns ein echtes Herzensanliegen.
Kaum war die Baugenehmigung da, ging’s auch schon los mit unserer ersten Mobilitäts-Initiative. Denn die Auflage lautete: Für 45 Haushalte sollten 62 Parkplätze gebaut werden. Wir wussten sofort – das passt nicht zu uns. Viele Haushalte bei uns haben gar kein Auto. Und unser Ziel war klar: Auch wenn wir aufs Land ziehen, wo Bus und Bahn nicht gerade im 10-Minuten-Takt fahren – wir wollen nicht einfach mehr Autos anschaffen. Im Gegenteil: Wenn ein Auto wegfällt, überlegen wir erstmal gemeinsam, ob wir überhaupt ein neues brauchen.
Also haben wir eine Umfrage gemacht: Wer hat welches Auto, Fahrrad oder sonstige Fahrzeuge – und wer wäre bereit, diese zu teilen? Das Ergebnis: Etwa 25 Autos, 5 Kleinbusse/Wohnmobile und beeindruckende 112 Fahrräder – darunter auch drei Lastenräder.
Daraufhin sind wir in Gespräche und Workshops gegangen: Wie könnte geteilte Mobilität bei uns konkret aussehen? Welche Erfahrungen bringt jede*r mit? Und wie können wir voneinander lernen?
Parallel hat eine kleine Gruppe einen Antrag bei der Stadt gestellt, um die Parkplatzauflage von 62 auf 42 Plätze zu reduzieren – mit Erfolg! Unsere Argumente:
- Wir brauchen weniger Fahrzeuge.
- Ein Carsharing-Konzept ist in Arbeit.
- Weniger Parkplätze bedeuten mehr grüne Fläche – 240 qm, um genau zu sein, die jetzt Platz für Sträucher, Bäume und Insekten bieten.
Inzwischen sind wir eingezogen – und Fahrräder prägen das Bild! Seit Kurzem sind auch die neuen Ständer am Bike-Port montiert, sodass jetzt viele Räder dort ihren festen und trockenen Platz haben, andere stehen an den Häusern.
Ende letzten Jahres konnten wir mit Hilfe eines Fördertopfs zwei große E-Lastenräder anschaffen – und die sind täglich im Einsatz: für den Kita-Transport (bis zu 3 Kinder pro Rad!), zum Einkaufen oder für den Umzug von A nach B. An manchen Tagen sind sie so beliebt, dass man sie fast reservieren müsste…
Am Anfang reichte eine einfache Strichliste für die Nutzung. Inzwischen läuft alles über eine App – inkl. Reservierung und fairer Umlage der Versicherungs- und Reparaturkosten.
Und es geht weiter: Auch die Ausleihe unserer Autos soll künftig über diese App laufen. Die technischen und versicherungstechnischen Fragen klären wir gerade noch – schließlich sind wir keine gewerbliche Carsharing-Plattform, sondern wollen uns einfach im Vertrauen unsere Autos gegenseitig leihen. Und das klappt auch jetzt schon richtig gut – über unseren internen Chat: "Wer hat mal?" Wer braucht." über diesen Chat läuft noch viel mehr, als nur die Fragen nach einbem Auto. Doch bisher hat jede Autoanfrage direkt eine Antwort bekommen. Ganz ohne Hightech, aber mit ganz viel Gemeinschaftsgeist.
Und was wir sonst noch so alles teilen, wie easy das geht – und wie sehr uns das verbindet? Davon erzähle ich im nächsten Bericht aus dem LiF.
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Veröffentlicht am 17. April 2025