Buchtipp des Monats

Hannah Ritchie "Hoffnung für Verzweifelte"

Buchtipp des Monats

Gegen die Apokalypse im Kopf

Die Wissenschaftskommunikation hat in den letzten Jahren Großes erreicht:

Nachdem Klimaforscher jahrzehntelang nur schwer Gehör fanden, wenn sie vor gefährlichen Kipppunkten und bevorstehenden Katastrophen durch menschengemachte Klimaveränderungen gewarnt haben, gehen heute vor allem junge Erwachsene weltweit davon aus, dass sie es persönlich miterleben werden, wie der Planet Erde für die Menschheit unbewohnbar werden wird. Das Ende der Zivilisation ist in ihren Köpfen bereits in Stein gemeißelt.

Während die junge Forscherin Hannah Ritchie das Ankommen des Klimawandels im gesellschaftlichen Diskurs durchaus als Erfolg anerkennt, hält sie den daraus entstandenen Pessimismus, vor allem in ihrer eigenen Generation, für eine unproduktive Überreaktion. Denn wer davon ausgeht, dass wir alle eh dem Untergang geweiht sind, hat auch keinen Grund mehr, sich engagiert und kreativ um Lösungen zu bemühen.

"«Aufzugeben» ist nur aus einer privilegierten Position heraus eine Option. [...] Die Bevölkerung der ärmeren Länder kann es sich nicht leisten, sich selbst zu schützen. Sich vor dem Klimawandel geschlagen zu geben ist eine unhaltbar egoistische Einstellung." Hannah Ritchie in ihrem Buch "Hoffnung für Verzweifelte".

Dass es kritische Probleme und schwer aufhaltbare Entwicklungen gibt, will die Autorin keineswegs abstreiten. Nur dass bereits alles aussichtslos ist, kann sie nicht unterschreiben - denn die Forschung sagt etwas anderes.

Ein Appell zum Optimismus

Hannah Ritchie, inspiriert vom bekannten schwedischen Arzt und Professor Hans Rosling, möchte dazu anregen, sich die vorhandenen Daten auch mal mit etwas mehr Abstand anzuschauen, also raus- statt reinzuzoomen. Denn dabei zeigt sich überraschend oft, dass es deutlich mehr positive Entwicklungen gibt als die Überschriften der Nachrichtenportale suggerieren.

Die zentrale These des Buches lautet: Wir können die Klimawende schaffen! Aber wie? Ritchie stützt sich auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, um ihre optimistische Botschaft zu untermauern. Sie beschreibt die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sei es durch Hitzewellen, Dürren, den Anstieg des Meeresspiegels oder Naturkatastrophen. Aber sie zeigt auch auf, dass wir die Werkzeuge und das Wissen haben, um diese Probleme anzugehen.

"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es"

Getreu des bekannten Zitats von Erich Kästner ist das Buch ein Aufruf, Pessimismus und Ohnmacht durch Verantwortung und Handeln zu ersetzen. Hannah Ritchie appelliert an ihre Lesenden, die Umwelt aktiv zu schützen, nachhaltige Praktiken zu fördern und die Welt für zukünftige Generationen zu bewahren.

Mit klarem Schreibstil und fundierten Fakten vermittelt "Hoffnung für Verzweifelte" eine wichtige Botschaft: Wir haben die Chance, die Welt zu verändern, und es liegt an uns, diese Chance zu ergreifen. Ein Buch, das Mut macht.


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Veröffentlicht am 14. April 2024

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