Justus, Susann & Kai

Student*innen an der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung

Kinderbetreuung neu denken
Justus, Susann & Kai

Susann Vetter, Justus Lewald und Kai Thomas studieren an der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung (hfgg) im Master Ökonomie mit unterschiedlichen Schwerpunkten. 
Susann hält einen B.A. Erziehungswissenschaften und arbeitet als Referentin an Schulen in Rheinland-Pfalz. An die hfgg kam sie auf der Suche nach gelingender, "vielgerechter" Bildung für alle. Justus machte zum Abschluss seines Bachelorstudiums ein Auslandssemester im Fach International Business in Medellín. Seither kommt er über Recherche, Networking und viele Gründungsideen seinem Traum näher, Unternehmer zu bleiben. Den Master Verantwortung und Institutionsgestaltung nutzt er als Möglichkeitsraum, seine Sehnsucht nach einem anderen Miteinander unternehmerisch auszudrücken. Kai machte eine Ausbildung als Erzieher und studierte anschließend im B.A. Sozialwissenschaften. Während seines Masters an der hfgg entdeckte er seinen Wunsch zu gründen. Eine wichtige Rolle spielt dabei sein Wirken als YouTuber und Content Creator.

Die Drei lernten sich an der Hochschule kennen und begegneten sich in unterschiedlichen, fach- und jahrgangsübergreifenden Kontexten und Projekten. 
Diese Projekte gehören zum Konzept des Transformativen Lernens, das die Hochschule verfolgt.
Transformatives Lernen verabschiedet sich von der Vorstellung, Bildung könne allein in der Vermittlung gegebenen Wissens bestehen. Stattdessen ist die Bildung an der hfgg dazu da, den Studierenden in einer fundamental unsicher gewordenen Welt zu helfen, anders zu denken, anders zu handeln und anders zu sein. Dabei kann „anders“ ebenso fundamentale Transformationen beinhalten wie den nun bewusst gefassten Entschluss, Bewährtes so zu belassen, wie es ist.

Es geht also darum, dass sich die Studierenden als Persönlichkeit entwickeln, ihnen die Aneigung von umfangreichem und vielschichtigem Wissen über unsere komplexe Welt und ihren Wandel zu ermöglichen, sodass sie ihre praktische Wirksamkeit aus dem Studium heraus enfalten. Wichtig ist dabei, dass die Hochschule die Richtungen der Studierenden nicht vorgibt. Vielmehr eröffnet sie Freiräume, in denen die Studierenden sich und Welt selbst gestalten lernen und so tatsächlich zu unabhängigen und wirksamen Gesellschaftsgestalter*innen werden können. 

Genau das erleben und leben die Drei.

Susann und Justus entwickeln seit 2021 eine Unternehmung in ihrem Wohnort Bad Kreuznach. Die beiden gründeten zunächst ein CoLiving-Projekt, bei dem sie Begegnung und Austausch direkt in der Nachbarschaft ermöglichten. 2022 kam das CoWorking-Projekt "Coworking Kreuznach" hinzu. 

Ihr Impuls entsprang der Care-Krise, die durch die Corona-Pandemie ausgelöst bzw. sichtbar wurde. Anfang des Jahres kam Kai ins Team. Jetzt sind die Drei dabei, die Prinzipien aus dem CoLiving und CoWorking auf das Thema Kinderbetreuung anzuwenden - einer der aktuell brennendsten Bereiche der Care-Krise -, denn Susann und Justus sind als Eltern täglich mit dem Thema konfrontiert. Fehlende KiTa-Plätze, Schließzeiten, fehlende Betreuungsmöglichkeiten in den Ferien. Stress, keine Erholungszeiten, Unsicherheit, wie es angesichts der unzuverlässig gewordenen  Betreuungsstruktur weitergeht. Care-Krise? Wie soll der Wandel gelingen, wenn wir nicht besser  auf unsere Kinder, unsere Alten, auf uns selbst und auf unseren Planeten aufpassen?!

Die Vision: 
Kinderbetreuung völlig neu denken. Eltern unterstützen, ihre Betreuung gemeinsam in die Hand zu nehmen. Mit einer Plattform. Auf der Eltern sich für die Betreuung ihrer Kinder in Tandems finden können, auf der es Angebote gibt, um die Eltern in der gemeinsamen und geteilten Kinderbetreuung durch eine einfache Praxis zu befähigen und auf der man gut geeignete Orte - z.B. CoWorking Spaces mit entsprechenden Räumlichkeiten, die auch eine Kinderbetreuung zulassen - finden kann.

Aktuell laufen diverse, sog. Mini-Tests, um verschiedene Konzepte auszuprobieren.
So gab es Anfang August 2023 drei Tage CoWorking und CoFerienbetreuung in Bad Kreuznach, an der sich nicht nur junge Eltern, sondern auch interessierte Kreuznacher, die das Leben in ihrer Stadt mitgestalten wollen.

Susann, Justus und Kai glauben fest daran, dass sie aus ihren Erfahrungen heraus langfristig neue Möglichkeiten für Eltern schaffen können, Beruf und Familienleben besser zusammenzubringen - gerade weil die herausfordernden Zeiten in der Kinderbetreuung ein Fenster für Neues öffnen. 

Das engagierte Team will es wissen und schaut sich nach geeigneten bundesweit verankerten Ökosystemen für ihre Gründung um: so bewerben sie sich bspw. für die Teilnahme am KU Mach'-Jahr 2023/24 des Kollektivs Kreatives Unternehmertum.

Wir freuen uns, diese engagierten Jungen Leute über das kostenfreie Jugendticket beim Kongress im September begrüßen zu können. Die Gespräche mit ihnen sind sicher für uns alle sehr inspirirend.


Kontakt mit Justus, Susann & Kai

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