Unternehmer*innen für eine enkeltaugliche Wirtschaft von morgen
Wirkung statt Ausreden
Warum wir eine neue Einheit brauchen – und sie gemeinsam prägen können

- Ein Gastbeitrag von Stephan Grell -
Seit über 30 Jahren hören wir dieselben Versprechen: „Netto-Null bis 2050“, „1,5-Grad-Ziel“, „CO₂-Reduktion durch Marktmechanismen“. Doch während Politiker:innen Klimaneutralität verkünden und Unternehmen Nachhaltigkeitsberichte füllen, steigen die globalen Emissionen weiter. Die Lücke zwischen Worten und Wirklichkeit wächst.
Das liegt nicht an mangelndem Wissen. Es liegt an einem System, das so gebaut ist, dass Wirkung unsichtbar bleibt. Unser Geldsystem unterscheidet nicht, ob ein Euro durch fossile Extraktion oder durch regenerative Landwirtschaft verdient wurde. Ein Zertifikat unterscheidet nicht, ob es auf einem Papiertrick oder auf echter CO₂-Reduktion basiert. Und eine Quote unterscheidet nicht, ob sie tatsächlich Transformation anstößt oder nur Schlupflöcher für Lobbyinteressen öffnet.
Kurz: Das heutige System belohnt Zahlen – nicht Wirkung.
Das Versagen des aktuellen Systems
1. Politische Quoten – ein Spielball des Lobbyismus
Beispiel Autoindustrie: Die CO₂-Flottenwerte sollten einmal Anreize für klimafreundliche Fahrzeuge schaffen. Doch durch geschickte Lobbyarbeit wurden Schlupflöcher eingebaut – von der Gewichtsanrechnung schwerer Fahrzeuge bis zu großzügigen Übergangsfristen. Das Ergebnis: SUVs boomen, echte Reduktion bleibt aus.
Ähnlich bei der Treibhausgas-Quote im Verkehr: Statt wirklichen Wandel anzustoßen, erlaubt das System der Mineralölindustrie, sich mit fragwürdigen Biokraftstoffen oder aufgekauften Zertifikaten freizukaufen. Wirkung für die Atmosphäre? Kaum messbar.
2. Zertifikate – ein Ablasshandel im grünen Gewand
Der milliardenschwere Markt für CO₂-Zertifikate ist zum Symbol des Greenwashing geworden. Projekte in Ländern des globalen Südens werden oft mehrfach angerechnet, ihre Wirkung überschätzt oder gar nicht realisiert. Trotzdem dienen sie Unternehmen hierzulande als Freifahrtschein: „Wir sind klimaneutral.“ In Wahrheit sind sie es nicht – sie haben nur bezahlt.
Diese Logik untergräbt nicht nur den Klimaschutz, sie zerstört Vertrauen. Bürger:innen fühlen sich betrogen, Unternehmen fürchten den Shitstorm, wenn fragwürdige Zertifikate auffliegen.
3. Politik des Aufschubs – Ziele ohne Taten
Fast jede Klimastrategie basiert auf langfristigen Zielen. 2030, 2045, 2050. Doch diese Fernziele sind oft nichts anderes als ein Verschiebebahnhof: Wirkung wird versprochen, nicht geliefert. Währenddessen verschärfen sich Klimakrise und Biodiversitätsverlust – und das Zeitfenster für entschlossenes Handeln schließt sich.
Planedo als Gegenentwurf
Genau hier setzt Planedo an. Der Planedo ist keine Quote, kein Zertifikat, kein Versprechen für 2050. Er ist ein konkreter Nachweis für Wirkung – hier und jetzt.
Ein Planedo steht für 10 Kilogramm validierte CO₂-Reduktion. Keine Doppelanrechnung, keine Spekulation, keine Schlupflöcher. Jede Einheit wird durch reale Maßnahmen erzeugt – von der energetischen Sanierung über den Humusaufbau bis hin zu alternativen Baustoffen. Jede Maßnahme wird geprüft: digital durch die Planedo-KI, wissenschaftlich durch Modelle, menschlich durch unabhängige Validator:innen.
Damit schafft Planedo etwas, was dem aktuellen System fehlt: Vertrauen.
Wirkung statt Greenwashing
Mit Planedo ist es nicht möglich, „sich freizukaufen“. Jede Reduktion kann nur einmal angerechnet werden. Und sie ist immer nachvollziehbar dokumentiert: Maßnahme, Region, Zeitraum, Methode.Unternehmen können damit ihre Verantwortung belegen – nicht durch Marketing, sondern durch überprüfbare Fakten. Kommunen können zeigen, welche Klimamaßnahmen wirklich wirken. Bürger:innen können ihre individuellen Beiträge sichtbar machen.
Gemeinschaft als Schlüssel
Die Transformation gelingt nicht durch anonyme Märkte oder Lobbyrunden hinter verschlossenen Türen. Sie gelingt, wenn wir Wirkung gemeinsam sichtbar machen:
- Privatpersonen: vom regionalen Einkauf über die Wurmkiste bis zum Verzicht auf Kurzstreckenflüge – jeder Beitrag wird zählbar.
- Unternehmen: endlich Nachweise, die nicht auf Greenwashing beruhen, sondern echte Wirkung dokumentieren.
- Gemeinden: Transparenz schafft Vertrauen – und stärkt die Akzeptanz für Klimastrategien vor Ort.
- Bildungsakteure: junge Menschen lernen, dass jeder Schritt Wirkung hat – nicht nur als moralische Geste, sondern messbar.
Planedo bringt diese Perspektiven zusammen. Jede Einheit ist nicht nur ein technischer Nachweis, sondern auch ein Symbol: Wir gestalten den Wandel nicht alleine, sondern als Gemeinschaft.
Politische Dimension: Wirkung neu verankern
Wenn Klimapolitik weiter auf Quoten, Zertifikate und Zielverschiebungen setzt, werden wir den ökologischen Kollaps nicht verhindern. Die Gesellschaft braucht einen neuen Maßstab: Wirkung.
Planedo ist kein Ersatz für Geld, sondern eine zweite Bezugsgröße. Geld bleibt wichtig, um Leistungen zu verrechnen. Aber Wirkung muss sichtbar werden, um Zukunft zu verbürgen. Nur so entsteht ein Korrektiv gegen Lobbyismus und Scheinlösungen.
Ein Schlussgedanke: Einladung zum Mitprägen
Wir stehen an einem Kipppunkt. Die alten Systeme haben versagt – sie waren zu anfällig für Lobbyismus, zu bequem für Politiker:innen, zu lukrativ für Greenwashing. Doch genau darin liegt auch die Chance: Wir können es besser machen.
Planedo ist ein Vorschlag für ein neues Fundament: Wirkung als Einheit, überprüfbar und transparent.
Eine Einladung an alle – Bürger:innen, Unternehmen, Gemeinden –, nicht länger auf gebrochene Versprechen zu warten, sondern selbst Verantwortung zu prägen.
Es ist Zeit, Wirkung zur neuen Währung zu machen.
Echt statt scheinbar. Gemeinsam statt vereinzelt. Zukunft statt Ausreden.
Hier findest Du weitergehende Infos.
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Veröffentlicht am 08. September 2025