Unternehmer*innen für eine Wirtschaft von morgen
Sustainable Economy Barometer
Eine repräsentative Befragung von Entscheider:innen aus der Wirtschaft
Welchen Stellenwert hat Nachhaltigkeit in deutschen Unternehmen?
Einen ziemlich hohen, meinen gut die Hälfte aller Entscheider:innen in privatwirschaftlichen Unternehmen. Insgesamt 57 % von ihnen sehen nachhaltige Geschäftsmodelle als Treiber für einen langfristigen Unternehmenserfolg.
Das fanden die Markt- und Meinungsforschenden von Civey in einer repräsentativen Umfrage Ende 2023 heraus. Es wurden dafür 2.500 Personen in Führungspositionen privatwirtschaftlicher Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitenden befragt.
Um den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft zu beschleunigen, betrachten die befragten Entscheidungsträger:innen diese Themen als besonders ausschlaggebend:
- Fortschritte bei den erneuerbaren Energien
- Steigerung der Ressourceneffizienz
- Innovationen im Bereich Kreislaufwirtschaft
- Digitalisierung
- Innovative Baumaterialien- und techniken
Zeitgleich sehen die Befragten die verstärkte Fokussierung auf lokale Wertschöpfungsketten sowie die Förderung der Bildung über Nachhaltigkeit als mit Abstand wichtigste Faktoren auf gesellschaftlicher Ebene an, um die Nachhaltigkeit in der Wirtschaft zu verbessern. Immerhin jede 5. befragte Person hält außerdem die Entwicklung gemeinwohlorientierter Lösungen und kooperativer Modelle für einen richtigen Schritt in diese Richtung.
Ein Trend, der Hoffnung macht
Aber zeigt sich in diesen Ergebnissen ein Sinneswandel, der tatsächliche Veränderung bedeuten kann? Oder handelt es sich vielleicht nur um Lippenbekenntnisse, wie bei jenen, die Windenergie nur solange unterstützen, wie sie keine Windräder aus dem eigenen Fenster sehen können?
Die Marktforschenden haben nachgefragt:
"Welche konkreten Maßnahmen hat Ihr Unternehmen bereits ergriffen, um nachhaltiger zu wirtschaften?"
Jedes dritte Unternehmen hat nach Angaben der Teilnehmenden bereits:
- ... den Umstieg auf erneuerbare Energieträger durchgeführt;
- ... die Ressourceneffizienz verbessert (z. B. durch Recycling);
- ... die Arbeitsbedingungen im Betrieb verbessert oder
- ... nachhaltigere Mobilitätslösungen eingeführt (z. B. beim eigenen Fuhrpark).
Allerdings gibt knapp die Hälfte aller Befragten an, dass in ihrem Unternehmen Effizienzmaßnahmen wie z. B. die Energieeinsparung umgesetzt wurden, was somit die mit Abstand am häufigsten ausgeführte Maßnahme ist. Hier besteht aber mit Sicherheit eher ein Zusammenhang mit dem enormen Anstieg der Energiekosten in den vergangenen Jahren als dem verstärkten Fokus auf Nachhaltigkeitsthemen.
Überraschung: Kostenfaktoren beeinflussen Unternehmensentscheidungen
Die häufige Nennung von Effizienzmaßnahmen lässt den logischen Schluss zu, dass politische Maßnahmen, welche Kostenfaktoren direkt beeinflussen, besonders schnell und effektiv Veränderungen in der Art des Wirtschaftens bei den Unternehmen herbeiführen können. Und das gilt natürlich in beide Richtungen:
Sowohl Förderprogramme und eine geringere Besteuerung für nachhaltiges Wirtschaften als auch höhere Steuern und weniger Subventionen für umweltschädliche und nicht-nachhaltige Maßnahmen und Produkte nennen die Entscheidungsträger bei der Frage nach politischen Maßnahmen, die sie für effektiv halten und grundsätzlich unterstützen.
Gut 60 % der Befragten sind außerdem überzeugt, dass eine nachhaltigere Wirtschaft nicht ohne politische Einflussnahme zu erreichen ist. Gleichzeitig glauben 45 % von ihnen, dass vor allem Innovationen aus Wissenschaft und Wirtschaft die wichtigsten Treiber im Kampf gegen die Klimakrise sein werden.
Am Ende werden wir mit Sicherheit beides brauchen:
Von der breiten Gesellschaft getragene, politische Regulierungsmaßnahmen zur Eindämmung umwelt- und gesellschaftsschädlicher Praktiken sowie mutige Forschende und Führungspersonen, welche die Entwicklung innovativer Techniken und Produkte vorantreiben.
Unter folgendem Link gibt es weitere Informationen zur Studie und das PDF mit den genauen Umfrageergebnissen:
https://sustainable-economy-summit.org/sustainable-economy-barometer-2023/
Informationen
Veröffentlicht am 26. Januar 2024